Insgesamt sind 23 Einsendungen eingegangen, von denen 21 für den Wettbewerb berücksichtigt werden konnten.
Drei Entwürfe mussten nachträglich ausgeschlossen werden. In einem ersten Schritt wurden die Einsendungen von der Vergabestelle anonymisiert und vom Fachdienst 9 „Technische Infrastruktur, Planung und Bauordnung“ geprüft. Eine Jury, die mit Personen aus den Bereichen Geschichte, Kunst und Kultur besetzt war, bestimmte anschließend anhand eines Punktesystems mit Gewichtung den Entwurf, der auf der Grünfläche an der Ecke Franz-Hennes-Straße/ Matthiasstraße umgesetzt werden soll. Der Gewinnerentwurf steht nun fest. Bürgermeisterin Susanne Stupp erklärt: „Der Stadt Frechen wird es gelingen, sich mit der neuen Zentralen Gedenkstätte angemessen und würdevoll den Anforderungen an die Gedächtnisarbeit gegen das Vergessen zu stellen.“ Der Beigeordnete Andreas Pöttgen ergänzt: „Das wird schon deutlich aus der Lage der Gedenkstätte im Herzen von Frechen gegenüber dem Rathaus. Hier sind wir im Zentrum und nicht in einer Randlage.“
Eingereicht wurde dieser von Kunstbau Weißensee (Franz und Michael Münzing). Die Berliner Künstler planen die Errichtung von vier Cortenstahl-Skulpturen, die entlang eines Kiesweges aufgestellt werden sollen. Die jeweils etwa 250 Zentimeter hohen Skulpturen bestehen aus gefalteten Cortenstahlplatten. Diese besonders geformten Skulpturen dienen als abstrakte Symbole für arbeitende Menschen und spiegeln so Arbeit, Leid und Widerstandskraft wider. Eingravierte Botschaften und Zitate auf den einzelnen Skulpturen sollen eine Auseinandersetzung mit den Themen Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit verstärken. Ein Teil des Kiesweges wird breiter gestaltet, um an dieser Stelle Platz für Veranstaltungen zu bieten. Eine das Ensemble begleitende Informationstafel ist in Planung und soll Besuchende über geschichtliche Hintergründe aufklären. Darüber hinaus ist ebenfalls ein Konzept für eine parallele, digitale Gedenkstätte in Arbeit. Vorgesehen ist dabei eine auf der Informationstafel angebrachte Verlinkung durch einen QR-Code auf die Internetseite des Stadtarchivs. Dort sollen weiterführende Informationen bereitgestellt werden.
Platz 2 des Kunstwettbewerbs belegte Merickova und Kalfus GbR (Tereza Merickova), Berlin. Platz 3 ging an Eugen Happacher und Andreas Mischke, München. Die Gewinner erhalten 27.000 Euro Preisgeld. Davon ist auch die Zentrale Gedenkstätte zu errichten. Der zweite Platz ist mit 2.000 Euro, der dritte Platz mit 1.000 Euro dotiert.
Ein persönliches Treffen mit den Gewinnern und Vertretern des Fachdienstes 9 sowie des Stadtarchivs findet im Juli statt. Nach dem vorgenannten Termin ist beabsichtigt, zwei Drittel des Gewinnerpreisgeldes sowie die Preisgelder für den zweiten und dritten Platz im Juli auszubezahlen. Ein Drittel des Gewinnerpreisgeldes wird nach der Fertigstellung der Zentralen Gedenkstätte ausbezahlt. Die Zentrale Gedenkstätte soll bis zum Ende des Jahres 2024 fertiggestellt werden.